SCHAU NEU AUF DIE WIRTSCHAFT

Neu auf GaiaGeld: GeldWirtschaftsWoche präsentiert einen zukunftsfähigen Blick auf die Geld- und Wirtschaftsforschung jenseits der offiziellen Heilslehre und Tagespresse. Hier sammelm wir heterodoxe ÖkonomInnen und SozialwissenschaftlerInnen zum Thema Zukunft (der politschen Ökonomie).

Wir beginnen zufällig aber passend mit Alt-Hetero Heiner Flassbeck’s neuestem Kommentar zu Ampel, Arbeit, Energie und Inflation. Ausserdem eine gründliche deutsche Widerlegung der berühmt berüchtigten Reinhart&Rogoff Studie.

Folgen Sie einfach dem Geld…


missionmoney-youtube 12/2021 Droht uns in Deutschland sogar der Blackout? Ökonom Heiner Flassbeck macht sich große Sorgen um die Energieversorgung und kritisiert die Politik hart! Was er von der neuen Regierung fordert und warum ihm die Inflation so gar keine Angst macht …


makronom.de/gg 3/12/2021  Höhere Staatsschulden = weniger Wachstum? Von Philipp Heimberger

Eine neue Metastudie hat auf Basis von knapp 50 Forschungsarbeiten untersucht, wie es tatsächlich um den berühmt-berüchtigten Zusammenhang von Staatsverschuldung und Wirtschaftswachstum bestellt ist.

Es gibt wohl nur wenige ökonomische Studien, die in den letzten Jahrzehnten das Leben von Millionen Menschen so sehr beeinflusst haben wie diese. 2010 veröffentlichten die international renommierten, an der Harvard-Universität tätigen ProfessorInnen Carmen Reinhart and Kenneth Rogoff „Growth in a Time of Debt“

… Weiteren könnten beobachtete negative Zusammenhänge zwischen der Höhe der Staatsverschuldung und dem Wachstum auf weitere Einflussfaktoren zurückzuführen sein, die sich auf die Schulden- und Wachstumsvariablen zugleich auswirken: etwa wenn eine Bankenkrise eine Wachstumsverlangsamung und eine Schuldenerhöhung verursacht. Jene Studien, die dieses sogenannte Endogenitätsproblem adressieren, kommen zu Ergebnissen, die weniger stark ins Negative tendieren und stattdessen mit Nullwachstumseffekten höherer Staatsschuldenquoten konsistent sind…

…Das zentrale Ergebnis meiner Studie in dieser Hinsicht ist jedoch, dass die empirische Meta-Evidenz die Existenz eines uniformen Schwellenwerts in der Staatsschuldenquote, bei dessen Überschreitung das Wachstum zwingend sinkt, zurückweist. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Schwellenwertschätzungen, die ähnlich wie bei Reinhart und Rogoff bei rund 90% liegen, auf besondere Daten- und Spezifikationsentscheidungen zurückzuführen sind, die jedoch in der Literatur als problematisch gesehen werden. Wenn wir dies berücksichtigen, kommen wir zu folgendem Schluss: Die empirische Literatur liefert bisher keine robusten Belege für uniforme Schwellenwerte über viele Länder hinweg, wenn es um die Auswirkungen höherer Staatsschuldenquoten auf das Wirtschaftswachstum geht…

… WirtschaftspolitikerInnen und ÖkonomInnen sollten ihre teils obsessiv anmutende Fixierung auf negative (Wachstums-)Implikationen erhöhter Staatsschuldenquoten nachhaltig überdenken und nicht im Nachgang der Covid-19-Krise wieder aufleben lassen…


Mehr GaiaGeld auf deutsch hier

Geldforschung

nächste GeldWirtschaftsWoche


YouTubeJung&Naiv451 9/1/2020 Wirtschaftsjournalistin Ulrike Herrmann #Marktwirtschaft #Klimaschutz #Kapitalismus

Wir sind zu Gast bei der “taz” und treffen Ulrike Herrmann, die seit 2006 Wirtschaftskorrespondentin der Tageszeitung ist und schon seit 2000 für sie schreibt.

Ob Ulrike ursprünglich Journalistin werden wollte und warum ihre berufliche Laufbahn mit einer Banklehre begann, erklärt sie im Interview.

Ulrike hat sich mit den großen Ökonomen wie Keynes, Marx und Smith befasst und analysiert die existenzielle Krise des globalen Kapitalismus: Warum steht die kapitalische Menschheitsära vor dem Ende? Was sind die Alternativen? Wie kommen wir dahin? Lässt sich zB die deutsche Autoindustrie noch retten? Weshalb könnte es in Zukunft keine Banken und Versicherungen mehr brauchen? Wie lassen sich Monopole bekämpfen? Können wir uns vom Wachstumswahn verabschieden? Ist kein Kapitalismus vielleicht doch eine Lösung?

Im zweiten Teil geht es um den deutschen Wirtschaftsmythos der Nachkriegszeit: Sprechen wir zurecht vom “Wirtschaftswunder”? Wer hat die D-Mark eingeführt? Wer hat die “soziale Marktwirtschaft” erfunden? Und was hat Ludwig Erhard mit all dem zu tun?

Das und vieles, vieles mehr in Folge 451 – wir haben sie am 9. Januar 2020 in Berlin aufgezeichnet.

Ulrikes aktuelle Bücher:

  • Deutschland, ein Wirtschaftsmärchen: Warum es kein Wunder ist, dass wir reich wurden (2019)
  • Kein Kapitalismus ist auch keine Lösung (2016)

YouTubeTaz 12/2021 Die Ampel steht – und jetzt? Was bedeutet der Verlauf der Pandemie, wird die Ampel ihre Versprechen halten können? taz-Chefredakteurin Ulrike Winkelmann und taz-Wirtschaftsredakteurin Ulrike Herrmann im Gespräch über die Erfolgsaussichten der neuen Koalition.



neuer-weg.com/  2021  Kapitalismusanalysen – Klassische und neue Konzeptionen der Politischen Ökonomie – Hans-Jürgen Bieling, Carla Coburger und Patrick Klösel

Vorwort: Die Grundidee dieses Buches hat mehrere Aspekte. Wir wollen erstens einen weiten Bogen von den Klassiker*innen des politökonomischen Denkens bis hin zu den jüngeren Diskussionen schlagen. Zweitens haben wir politökonomische Perspektiven ausgewählt, die interdisziplinär ausgerichtet und gesellschaftstheoretisch orientiert sind, d. h. auch Fragen von Macht und Herrschaft adressieren. Drittens richten wir den Fokus insbesondere auf Theorien, die für sich in Anspruch nehmen können, die spezifischen Triebkräfte und Dynamiken der kapitalistischen Entwicklung zu konzeptualisieren.

Zwei Kontexte gaben wichtige Impulse, um diesen Band in Angriff zu nehmen.Zum einen wird in Tübingen regelmäßig eine Vorlesung zu den „Klassikern des politökonomischen Denkens“ angeboten, zu deren Begleitung es bislang zahlreiche, aber nur begrenzt nutzbare Lehrbücher gibt; der andere Kontext sind die Diskussionen im Rahmen der Initiative „Rethinking Economics Tübingen“, die sich immer wieder mit der Einordnung und Zusammenführung unterschiedlicher heterodoxer Theorieperspektiven befassten. … Wir hoffen, dass das Buch zum besseren Verständnis politökonomischer Zusammenhänge beiträgt und die Diskussion über die Disziplingrenzen hinweg belebt. Dieser Band richtet sich deshalb auch nicht nur an angehende Politikwissenschaftler*innen, sondern ebenso an Studierende und Wissenschaftler*innen angrenzender Disziplinen, die sich einen Überblick über die historische Entwicklung der Politischen Ökonomie verschaffen wollen.”

Kapitalismusanalysen Bieling, Coburger, Klösel  2021  GG PDF Leseprobe hier

GG> economics – history of, interdisciplinary


Was ist Geld? Die fehlerhafte Buchführung der Banken und ihre Folgen

Eberhard Gamm  2021

Die Kurzfassung:

  • In diesem Buch wird gezeigt, dass
  • Geld eine Buchführungsgrösse ist, mit der erbrachte und in Anspruch genommene Leistungen abgerechnet werden;
  • es sich bei einer Zahlung um die Verbuchung einer Leistungstransaktion handelt;
  • sich ein Kredit fundamental von einem Darlehen unterscheidet;
  • die Bilanzen der Banken in zwei Teile aufgespalten werden müssen: ein Abrechnungssystem und die Bilanz eines Bankbetriebs;
  • die Insolvenz einer Bank nur den Bankbetrieb betrfft und keine Auswirkungen auf das Abrechnungssystem hat;
  • die Insolvenz eines Wirtschaftsteilnehmers nicht zwangsläufig dazu führen muss, dass ausstehende Zahlungen nicht mehr erfolgen und die entsprechenden Verkäufer leer ausgehen;
  • die Zentralbanken ein Relikt aus der Zeit der Gold- und Silber-Währungen sind und die klassischen Instrumente der Zentralbanken heute weitgehend wirkungslos sind;
  • zahlreiche allgegenwärtige Aussagen über Geld aus der Zeit der Goldund Silber-Währungen stammen und unter den heutigen Bedingungen nicht mehr zutreffen;
  • die Buchführung der Banken und der Zentralbanken nicht den Grundsätzen der kaufmännischen Buchführung entspricht;
  • es im Geldwesen nur um zwei Fragen geht:
    • Wer bekommt wie viel Kredit?
    • Wie werden die Lasten von Kreditausfällen verteilt?

eberhard-gamm-was-ist-geld GG/PDF Download


exploring-economics.org/de/ 2021 Plurale Ökonomik für eine nachhaltige und zukunftsorientierte Wirtschaftsweise

exploring-economics.org/de/unsere-vision/ 2021 – “Die wirtschaftlichen Probleme der Gegenwart sind komplex und vielfältig – wirtschaftliche Instabilität und Finanzkrisen, nationale und internationale Ungleichheit, Klimawandel und Umweltzerstörung sowie Armut, Ausbeutung, Rassismus und Geschlechterungleichheit. Die Antworten der Wirtschaftswissenschaft sind jedoch oft verkürzt und eindimensional. Enttäuscht über den Mangel an Pluralismus und Innovation in der Wirtschaftslehre entwickelten Studierende und Nachwuchswissenschaftler*innen des Netzwerks Plurale Ökonomik Exploring Economics….

Über das Projekt: Die Idee zu Explorings Economics entstand im Netzwerk Plurale Ökonomik. Das Netzwerk Plurale Ökonomik bündelt mit seinen 500 Mitgliedern und 30 Hochschulgruppen die Bewegung für einen Wandel in der Wirtschaftswissenschaft und stellt der internationalen Curriculum Change Bewegung mit Exploring Economics eine E-Learning Plattform bereit, auf der eine neue Wirtschaftswissenschaft Gestalt annimmt.

Die Open-Access E-Learning-Plattform setzt dem monodisziplinären und einseitigen Zugang der Wirtschaftswissenschaft einen offenen, interdisziplinären und pluralistischen Ansatz entgegen. Exploring Economics reagiert auf den internationalen Appell von Studierenden und Wissenschaftlerinnen für einen grundlegenden Wandel in der Wirtschaftswissenschaft, der durch die Finanzkrise 2007/2008 und weitere ökonomische, ökologische und soziale Kirsenerscheinungen verstärkt wurde. Indem wir alternative Ideen und Ansätze stärken, wollen wir Schülerinnen, Studierende und Nachwuchswissenschaftler*innen dazu befähigen, eine sozial-ökologische Transformation hin zu einem nachhaltigen ökonomischen System voranzutreiben.

GG>plural economics


ECBunibonnYouTube 11/2021 Ungleiche Narben – Verteilungseffekte der Pandemie. by Isabel Schnabel geht auf die Verteilungseffekte der Corona Pandemie ein – so ist die Wirtschaft doch in manchen Mitgliedstaaten des Euroraums viel stärker eingebrochen als in anderen. Die am stärksten getroffenen Staaten sind gerade diejenigen, die bereits vor der Krise ein vergleichsweise geringes Wirtschaftswachstum oder einen hohen Schuldenstand aufgewiesen haben. Es droht, dass die Pandemie bereits bestehende Unterschiede im Euroraum verstärkt. Doch nicht nur zwischen Ländern zeigen sich Divergenzen. Auch innerhalb der Länder deutet vieles darauf hin, dass sich die bestehende Ungleichheit weiter verschärft hat. So sind Personen mit geringerem Einkommen, geringerer Bildung sowie Frauen und Jüngere besonders stark betroffen. Die einheitliche Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) kann nur eingeschränkt auf diese Divergenz reagieren. Stattdessen sei es Aufgabe der Fiskalpolitik, erklärt Schnabel, gezielte Maßnahmen zu ergreifen, um eine strukturelle Verfestigung der entstandenen Ungleichheit zu verhinder


makroskop/pdf 9/2021 Ein Ende der lockeren Geldpolitik? Von Paul Steinhardt – An dieser Frage scheiden sich die Geister. Aus ihrer Verneinung auf eine „progressive“ und ihrer Bejahung auf eine „reaktionäre“ wirtschaftspolitische Positionen zu schließen, führt aber in die Irre.